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Hörsaalspiele in Bild und Ton

Wer sich für den Workshop Hörsaalspiele interessiert, den Kristina „Luci“ Lucius und Christian Spannagel in Braunschweig angeboten haben: Es gibt nun drei kurze Videos in einer Playlist, die das Geschehen dokumentieren:

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Es gibt ein paar Impressionen zum gesamten Tag, einen kurzen Vortrag über Theorie und Empirie zu Hörsaalspielen und einige Eindrücke des „Containers“ Divide and Fight.

„Ein Besuch der Vorlesung werde damit überflüssig“

Ein Beitrag in DIE ZEIT (46/2013, S. 77) hat meine Aufmerksamkeit geweckt. Unter der Überschrift „Kauf mein Buch!“ wird beklagt, dass ProfessorInnen Lehrbücher schrieben und diese dann in ihren Veranstaltungen anpriesen – um Geld zu verdienen. Es wird aber ebenfalls berichtet, dass sich dieses Vorgehen nur in Ausnahmefällen lohne. In einem der Kommentare wird dazu aus meiner Sicht passend bemerkt, gerade dann dränge sich Open Access auf.

Das wäre dieselbe Debatte, wie sie auch bei Open Access für Forschungspublikationen geführt wird. Die möchte ich gar nicht aufkochen. Spannend finde ich jedoch einen Nebenaspekt in dem Artikel:

An der […] Fakultät […] hätten sich dieses Semester 1.100 Studenten eingeschrieben. »Das sind zu viele für einen Hörsaal«, sagt Mosler. Die Studenten müssten auf dem Boden und den Stufen sitzen oder gleich vor der Tür bleiben. »Das Buch gibt ihnen die Möglichkeit, zu Hause zu lernen.« Ein Besuch der Vorlesung werde damit überflüssig.

Abgesehen davon, dass ich Riesenveranstaltungen sowieso nicht viel abgewinnen kann: Was sagt dieses Zitat mit Blick auf den letzten Satz eigentlich aus? Stellt sich der Professor mit seiner Aussage nicht selbst ein Armutszeugnis aus? Wenn es tatsächlich genügt, das Buch im Selbststudium durchzuarbeiten ohne Begleitung in irgendeiner Form, ist dann die Lehre (vermutlich der Vortrag) des Professors nicht ebenfalls überflüssig? Hat dann er wirklich nicht mehr zu bieten? Ich denke wieder einmal an die Thesen von Gunter Dueck zur Professionellen Intelligenz

LEGO ist zeitlos

Vor einer Weile bin ich über das Thema LEGO Serious Play gestolpert, und vergangene Woche haben ein Kollege und ich die bunten Klötzchen in einem Workshop für ProfessorInnen benutzt. Das hat allen Freude bereitet und gut funktioniert.

Am ersten Tag bestand eine Einstiegsaufgabe darin, sich in vier Kleingruppen zu überlegen, was zum Misslingen einer Vorlesung beitragen kann. Was macht eine Veranstaltung wirklich kaputt? Getrennt betrachtet wurden Lehrende, Studierende, der Inhalt und die Rahmenbedingungen – und visualisiert wurden die Probleme mit LEGO-Steinen. Die Ergebnisse waren ganz unterschiedlich. Einige Bauwerke zeigten ganz konkret eine schwierige Situation, andere stellten den Sachverhalt abstrakt dar. Ein Beispiel ist auf dem Foto zu sehen: Ein Lehrender als kluge Leuchte, der sein gesammeltes Wissen aber einfach unstrukturiert vor sich ausbreitet. In jedem Fall boten sie einen guten Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf des Workshops.

LEGO

Eine „Lehrenden-Leuchte“ kippt ihr Wissen aus

Als kurze Rückmeldung zum ersten Tag haben wir eine abgewandelte Form des Fünf-Finger-Feedbacks benutzt. Die TeilnehmerInnen sollten sich überlegen, womit sie zufrieden waren, was ihnen nicht so gut gefallen hat, was sie mitgenommen haben und was ihnen zu kurz gekommen ist. Den davon für sie wichtigsten Punkt haben sie auf einer Moderationskarte festgehalten. LEGO wurde gar zweimal „mitgenommen“.

LEGO-Feedback

Feedbackmöglichkeit mit LEGO visualisiert

Am zweiten Tag haben wir auf die Ergebnisse des ersten Tages zurückgegriffen. Die Lego-Modelle sollten nun so modifiziert werden, dass eine gelungene Veranstaltung entsteht. Es wäre schließlich einerseits nicht so schön, wenn ein negatives Bild zurückbliebe. Andererseits sollte auch über Handlungsbedarf und -möglichkeiten nachgedacht werden.

Wahrscheinlich gibt es noch zig andere Möglichkeiten, wie man LEGO in Workshops einsetzen kann. Wir werden das sicher noch in der einen oder anderen Form ausprobieren. „LEGO ist zeitlos.“

LEGO ist zeitlos

LEGO ist zeitlos