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„Die Gelehrtesten sind nicht immer die Leute, die die neuesten Ideen haben.“

Am vergangenen Montag habe ich im Rahmen unseres Planspielseminars einen Präsenztermin dem wissenschaftlichen Arbeiten gewidmet – nur als ganz kurzer Überblick, nicht zur Vertiefung. Zu Beginn einer Seminarsitzung versuche ich in der Regel, den persönlichen Bezug der Teilnehmer zum konkreten Thema des Tages etwas freizulegen, denn dadurch erfahre ich, an was ich anknüpfen kann und worauf ich vielleicht achten sollte. Diesmal habe ich folgende Methode ausprobiert, die ich am KHN kennengelernt habe:

Im Raum hatte ich Zettel mit Zitaten verteilt, die offensichtlich oder auch versteckt etwas mit Wissenschaft zu tun haben. Die Studierenden sollten sich alle Zitate ansehen und sich dann das aussuchen, das sie am ehesten mit Wissenschaft in Verbindung bringen. Als schöner Nebenaspekt hat man so auch etwas „Greifbares“. Im Anschluss sollten jeder sein Zitat laut vorlesen und kurz schildern, warum er es ausgewählt hat, warum er es besonders mit Wissenschaft in Verbindung bringt, was es bei ihm ausgelöst hat. Als kleines Schmankerl war der Urheber der Aussprüche nicht bekannt und durfte erraten werden.

Ergebnis: Ich finde, das hat sehr gut geklappt. Man erfährt etwas über die Studierenden, kann schon die vielen Facetten eines Themas andeuten und kommt sehr einfach ins Gespräch. Finde ich toll.

Und, ohne zu googlen, von wem stammt wohl das Zitat im Titel dieses Beitrags?

Foto eines Zettels mit der Aufschrift: "Die Gelehrtesten sind nicht immer die Leute, die die neuesten Ideen haben."

Die Gelehrtesten sind nicht immer die Leute, die die neuesten Ideen haben.

Pi-Pa-Portfolio

Das rundenbasierte computer-/internetgestützte Planspiel zur Unternehmensführung, das an der TU Braunschweig angeboten wird, läuft in diesem Semester anders als bisher: ich führe diesmal ein Lernportfolio ein, Premiere für mich.

Bisher musste gruppenweise ein umfangreiches Strategiepapier angefertigt werden, in dem man vor dem Spiel strategische Vorüberlegungen anstellen sollte, angefangen bei der marktlichen Ausrichtung, über das Personalmanagement bis hin zur Organisationsstruktur. Das ist an sich keine schlechte Idee, nur werden viele der geforderten Bereiche in der Planspiel-Software überhaupt nicht abgebildet. Vorüberlegungen und tatsächliche Handlungsmöglichkeiten hatten also recht wenig miteinander zu tun. Außerdem ging es – wie so häufig – nur um die fachliche Qualifikation. Das möchte ich ändern, mal sehen, ob mir das gelingt.

Semesterbegleitend treten die Studierenden mit ihren virtuelle Unternehmen gegeneinander an und werden ein Portfolio zusammenstellen müssen, das aus drei Komponenten besteht:

  • eine Ausarbeitung zu einem Instrument der Unternehmensplanung als Einzelleistung
  • Reflexionen zu im Planspielprogramm auch wirklich umsetzbaren strategischen Aspekten zu drei Zeitpunkten als Gruppenleistung
  • persönliche Reflexion zu Motivation und Lernzielen am Anfang und zum Lernerfolg am Ende, wozu natürlich das Portfolio herangezogen werden kann

Gerade Letzteres dürfte für die Studierenden ziemlich ungewohnt sein, aber das eigene Können, Wollen, Sollen und Dürfen bewusst zu hinterfragen, kommt in der Betriebswirtschaftslehre ja manchmal zu kurz. Benotet wird dieser Teil (natürlich) nicht. Bin gespannt, wie das mit diesem Portfolio klappt.

Das alles wird in ein Blended-Learning-Szenario eingebettet, wo die in Eigenarbeit erstellten Inhalte für die anderen Teilnehmer aufbereitet werden müssen: die Planungsinstrumente in mehreren Sitzungen per Lernen durch Lehren, die Strategieüberlegungen als Gruppenpräsentation samt Befragung in einer Art Entlastung des AG-Vorstands am Schluss.

Wenn es gut läuft, dann müsste man „nur“ noch ein besseres Planspiel programmieren. Ideen dafür hätte ich einige, aber das wäre ein anderer Blogeintrag…