Gabi Reinmann hat sich kürzlich mit dem Bild beschäftigt, das viele mit Hochschuldidaktik verbinden. Oft werden damit nur Methoden in Verbindung gebracht, die in einer Lehrveranstaltung (Warum eigentlich nicht Lernveranstaltung?) genutzt werden können. Dazu gehen mir selbst einige Dinge durch den Kopf.
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Geh mich ausm Wech oder ich schneid dir durch!
Gestern habe ich schon meine Erfahrungen zur Methode Schillerstraße geteilt, heute geht es ums Beleidigungsfechten. Kommt euch bekannt vor? Dann seid ihr vermutlich alt (oder nerdig) genug, um das famose Computerspiel The Secret of Monkey Island zu kennen. In dem klassischen Point-and-Click-Adventure gibt es Fechteinlagen, die per Dialog entschieden werden. Auf die Beleidigung des Gegners muss eine passende Entgegnung gefunden werden. Angenommen ihr werdet beleidigt mit: „Ich kenne einige Affen, die haben mehr drauf als du!“ Was antwortet ihr dann? Logisch: „Aha du warst also beim letzten Familientreffen!“ Das funktioniert natürlich vom Prinzip her auch in der Straßenbahn, beim Polterabend oder im Hörsaal ;-)
Schillerstraße in action!
Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich zum ersten Mal einen Workshop zur Gesprächsführung mitgeleitet. Dabei ist mir das folgende Problem aufgefallen: Übungssituationen wirken mitunter künstlich, aber es gibt die Möglichkeit, von anderen Feedback zu erhalten. In der Praxis hat man später ein echtes Szenario und kann Dinge ausprobieren, kann aber eigentlich kein Feedback erhalten. Ich habe mich also gefragt, geht nicht vielleicht auch beides? Lassen sich echte Situation und Chance auf Rückmeldungen kombinieren und gleichzeitig noch zusammen mit anderen etwas lernen? Herausgekommen ist die Idee zur Methode, die ich Schillerstraße getauft habe – wenngleich sie von Christian Spannagel in Workshop-Party umbenannt wurde, was ich viel schöner finde. [Ergänzung am 19.02.2014: Mir kam beim Nachdenken dazu der Blogbeitrag Leidensdruck als Erkenntnismotor von Jean-Pol Martin in den Sinn.]