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Am Thema vorbei? Rückmeldung von der #DeLFI2013

Gestern flatterte eine Absage von der Konferenz #DeLFI2013 in meinen E-Mail-Eingang. Ich hatte dort einen Beitrag eingereicht. Rückmeldungen von GutachterInnen soll man ja hinnehmen wie sie sind, aber ein bisschen irritiert bin ich doch.

Seminararbeiten in öffentlichen Wikis verfassen – Einschätzungen aus der Perspektive von Studierenden und der Lehrperson im Fach Betriebswirtschaftslehre

Der Artikel

Es wird mir zum einen die Realitätsnähe des Beitrags negativ ausgelegt und zum anderen die stellenweise subjektive Sprache mit der Anmutung eines Erfahrungsberichts bemängelt. Ich bin irritiert, weil laut Call for Papers neben reinen Forschungsbeiträgen ausdrücklich Anwendungsbeiträge erwünscht waren (Zitat: „Anwendungs- und Industriebeiträge stellen aktuelle e-Learning Anwendungen vor und werten Erfahrungen mit ihrer Nutzung aus.“). Ich wundere mich außerdem, weil ich den Beitrag ausdrücklich im Konzept Scholarship of Teaching and Learning (SOTL) bzw. in der Aktionsforschung verortet habe, was zwangsläufig nah dran an der Praxis ist und wo ich als beteiligter Lehrender automatisch aus meiner eigenen Perspektive berichte. Na, was soll’s… Continue reading

„E-Assessments sind ein guter Anlass, um sich wieder mit der Qualität von Prüfungen zu beschäftigen“

E-Prüfungsraum der Universität Göttingen

E-Prüfungsraum der Universität Göttingen

Gestern war ich unterwegs in Göttingen zur Tagung E-Prüfungen – Was ist heute schon möglich?. Mit dem Thema hatte ich mich zuvor überhaupt noch nicht befasst und wollte einen Überblick bekommen – das ist gelungen. Meine zwei persönlichen Highlights waren dabei die Denkanstöße von Karsten Wolf (Uni Bremen) und Michael Beurskens (Uni Düsseldorf).

Karsten Wolf weitete erst einmal den Titel der Veranstaltung etwas aus und sprach statt E-Prüfungen von E-Assessments. Damit ist dann eher der Prozess des Dokumentierens von Wissen, Fähigkeiten oder Überzeugungen gemeint, und der zielt nicht auf eine bloße Leistungsmessung ab.

E-Assessments sind ein guter Anlass, um sich wieder mit der Qualität von Prüfungen zu beschäftigen. (Karsten Wolf)

In seinem Vortrag bekam ich schon zu Beginn der Veranstaltung genau das, was ich mir erhofft hatte: einen Überblick. Er streifte Bezugsnormen von Assessments bzw. Prüfungen (individuell, sozial, sachlich), zeigte kurz auf, was bei summativen Assessments (Blick auf das Ergebnis) und formativen Assessments (Blick auf den Prozess) auf elektronischem Wege schon ganz gut klappt – und was noch nicht – und streifte Test Wiseness Tests, mit denen sich die Güte von Multiple-Choice-Tests verbessern lässt. In diesem Zusammenhang habe ich mir den Namen Kathleen Scalise notiert, von der er ein Schaubild mit einer Einteilung zeigte. Die werde ich im Nachgang noch suchen.

Michael Beurskens ist Jurist und beschäftigte sich mit rechtlichen Aspekten von E-Prüfungen. Dabei ging er aber weniger darauf ein, was alles verboten sein könnte. Er zeigte stattdessen, was tatsächlich schon alles möglich ist! Überrascht war ich beispielsweise darüber, dass mündliche Prüfungen grundsätzlich auch per Video-Konferenz erlaubt sind, wenn ein Protokoll dazu geführt wird. Ebenfalls eine interessante Information für alle, die aus irgendeinem Grund das Bild von klagenden Studierenden im Kopf haben: Prüfungen werden wirklich selten angefochten, meist nur von Medizin- oder Jura-StudentInnen, und sie sind wohl gerade einmal in drei Prozent der Fälle erfolgreich.

Die anderen Beiträge kamen an diese beiden nicht heran; teilweise waren sie wirklich nicht das, was ich mir erhofft hatte. Aber mein Wunsch nach einem Überblick wurde in jedem Fall erfüllt. Danke an die OrganisatorInnen!

Update

Von meiner Kollegin Claudia Frie gibt es einen kurzen Blog-Beitrag zum zweiten Veranstaltungstag: E-Assessment – schade, wer da nur an E-Prüfungen denkt.

Mein Abstract für die ICM 2013

Am 26. und 27. Februar 2013 findet die zweite „Inverted Classroom Model“-Konferenz statt, für die Beiträge gesucht werden. Zunächst werden Abstracts von maximal einer Seite eingereicht, aus denen nach positiver Rückmeldung durch die Organisatoren ein Artikel von 8-10 Seiten Länge werden soll.

Ich werde einen Vorschlag einreichen, der zu dem gewünschten Thema Konzepte von noch nicht durchgeführten Praxisvorhaben aus dem Schul- und Hochschulbereich passt. Wer dort vorab einen Blick drauf werfen möchte, findet den Text auf meiner Wikiversity-Seite.

Den Beitrag zu schreiben gibt mir einerseits die Gelegenheit, die Idee endlich einmal zu durchdenken, die mir nun schon eine ganze Weile durch den Kopf geht. Und Anregungen nehme ich gerne an! Zum anderen kann lege ich dann vielleicht auch endlich mal praktisch los :-)