Es nimmt einfach kein Ende mit den C64-Demos — und das ist auch gut so. Auch im Jahre 2014 beschäftigten sich immer noch Leute mit dem Brotkasten und entlocken ihm noch kleine Wunderwerke: die Demos. Ein paar habe ich dieses Jahr schon aufgetan. Ende Oktober fand in den Niederlanden allerdings noch die X 2014 statt, eine Demoparty nur für C64-Werke. Drei der Einreichungen dort finde ich so schön, die möchte ich euch nicht vorenthalten.
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Nicht totzukriegen – neue C64-Demos
Der C64 ist einfach nicht totzukriegen. Das meiste dürfte sich auf Retro-Veranstaltungen oder in Erinnerungen abspielen, aber einige Menschen programmieren noch immer auf der Kiste und entlocken ihr kleine Wunderwerke. Die Rede ist von Demos, aber ich wiederhole mich… Meinen Favoriten der letzten Zeit möchte ich hier ein paar Zeilen widmen.
Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen
In der Hacker-Ethik nach Stephen Levy heißt es:
Man kann mit einem Computer Kunst und Schönheit schaffen.
Ich finde, das stimmt. Für mich stelle ich das besonders immer dann fest, wenn ich mir Demos für den C64 anschaue. Für die jüngeren Leser: Der C64 war ein Computer, der in den 80er Jahren in voller Blüte stand und seit fast 20 Jahren nicht mehr produziert wird – und trotzdem beschäftigen sich noch Leute damit und produzieren fantastische kleine Kunstwerke, die sogenannten Demos. Was auf den ersten Blick mit sehr gering aufgelösten Videoclips verwechselt werden könnte, sind in Wirklichkeit Programme, die Bild und Ton erst berechnen und auf den Bildschirm zaubern. Beim C64 heißt das, das ein 1-MHz-Prozessor ordentlich ins Schwitzen gerät und sich Programmierer gehörig verbiegen müssen, um 64 Kilobyte Arbeitsspeicher, 320×200 Pixel und drei Sound-Kanäle so richtig zum Leben zu erwecken.
Ich verstehe sehr gut, dass das jemand nicht nachvollziehen kann, der nicht mit dem Brotkasten aufgewachsen ist. Für viele dürften die Demos bloß ein unschöner Pixelbrei mit nervtötender Musik sein. Die Programme lassen aber gerade bei solchen Menschen das Herz höher schlagen, die selbst auf dem C64 programmiert haben und wissen, wie kostbar Rechenzeit ist und welcher Gehirnschmalz und welche Mühe in den Quelltext geflossen sein müssen. Aber vielleicht findet der eine oder andere ja auch so Gefallen an den Werken und entdeckt deren Ästhetik (etwa in der C64 Scene Database).
Unvollständig, aber eine kleine Auswahl meiner Favoriten habe ich hier einmal aufgeführt. Tatsächlich erscheinen bis heute jedes Jahr noch neue Kunstwerke.
Crest, Oxyron (2000): Deus Ex Machina
Fairlight (2005): Boogie Factor
Shape (2010) Artillery
Samar (2012) Dream Travel
Oxyron (2012) Coma Light 13
Ich bin sehr gespannt, was die Demo Scene 2013 aus dem C64 noch herauskitzeln wird!