Do you remember when computing was fun?
Wenn ja, dann kommt in den aufkeimenden Gedanken bestimmt der Amiga vor. Die Generation Z wird mit dem Begriff wohl gar nichts mehr anfangen können, daher für euch in Kürze: Das ist ein Computer, der 1985 das Licht der Welt erblickte und alle damaligen PCs und Macs weit hinter sich ließ! Warum es den dann nicht mehr gibt? Weil das Management der Firma Commodore viel Mist gebaut hat. Aber Moment, gibt es den wirklich nicht mehr? Was hat mit der Postbote denn gerade gebracht?
Das ist er, mein neuer Amiga – von außen nicht von einem Standard-PC zu unterscheiden. Im Inneren schlägt ein PowerPC-Prozessor, der so effizient läuft, dass er nicht aktiv gekühlt werden muss. Man hört daher eigentlich nur das Surren des Netzteilventilators. Das Betriebssystem AmigaOS4.1 war bereits von Vesalia vorinstalliert worden. Angeschlossen, lief prima. Nur machen konnte ich noch nicht so viel – hatte natürlich nicht daran gedacht, dass ich eine USB-Tastatur benötige… Schnell besorgt, läuft auch bestens. Nur für das Windows-Symbol muss ich mir noch etwas einfallen lassen; ein Amiga-A wäre halt netter… Und in den nächsten Tagen muss ich mir einen neuen Monitor zulegen. Eine Auflösung von 1024×768 Bildpunkten ist dann doch nicht der Reißer.
Ist schon irgendwie interessant, wenn man jahrelang nicht mehr an einem Amiga gesessen hat. Der Kopf hat wahrscheinlich schon einige Dinge vergessen, aber der Körper weiß dann doch wie’s geht. Fenster werden natürlich über einen Knopf am Fenster links oben geschlossen. Weiß doch jeder… (^_^)
Aber schauen wir mal, was mir so auffällt Positiv: Die Workbench ist deutlich schicker als früher, und mit AmiUpdate gibt es Updates von vielen Programmen über eine zentrale Stelle – ähnlich wie bei Linux. Meines Wissens gibt es so etwas für Windows immer noch nicht; dort muss man hoffen, dass jedes Programm selbst nach neuen Versionen sucht. Der Browser OWB funktioniert auch besser als ich dachte – schreibe auch gerade diese Zeilen damit. Ihm fehlen zwar noch einige Dinge, aber man kann prima damit surfen. Außerdem läuft er fast flüssig durch den gefürchteten ACID3-Browsertest und erzielt 100 von 100 Punkten. Das schaffen gerade einmal die brandneuen Versionen von Opera und Safari auf anderen Betriebssystemen. Dass der Internet Explorer dabei deutlich am schlechtesten abschneidet, kann ich mir natürlich nicht verkneifen. (~_^)
All die anderen Dinge, die früher schon Spaß gemacht haben (Geschwindigkeit, man kann gefühlt ALLES konfigurieren, das Ding bootet innerhalb von ein paar Sekunden), sind natürlich immer noch vorhanden.
Einige Dinge sind allerdings schon störend. Zum einen benötigt die Workbench unbedingt einen vernünftigen Dateimanager. Es gibt zwar verschiedene im Internet, aber das Wahre war für mich nicht dabei. Mal sehen, ob man das gute alte DirectoryOpus Magellan zum Laufen bekommt. Zum anderen sind einige Programme noch instabil und reißen bei einem Absturz den ganzen Rechner mit – Speicherschutz wurde leider noch nicht vollständig implementiert, da dann alte Software vielfach nicht mehr läuft. Und: Es gibt noch keinen Twitter-Client!
In den nächsten Tagen werde ich mal sehen, welche von meinen alten Programmen noch auf dem neuen Amiga laufen. Die Computerei macht mir auf jeden Fall gerade wieder Spaß (^_^)