Archiv der Kategorie: IT

POKE 53280,0

Manche Sachen bleiben länger liegen… Anfang 2011 habe ich einen Vortrag zum C64 gehalten und dazu einen kurzen Text verfasst, der auf dem Diskettenmagazin (ja, sowas gibt es noch!) Digital Talk #92 erschienen ist. Den wollte ich noch hier im Blog loswerden und außerdem die darin beschriebene Software im Quelltext anbieten…

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Mit eben dieser Überschrift wurde ein Vortrag auf der ersten Braunschweiger Nerd Nite angekündigt, und wie für Eingeweihte unschwer zu erkennen ist, ging es um unser aller Liebling: den C64. Einige der Anwesenden hatten aber nie zuvor einen solchen gesehen, und statt einfach nur über die gute alte Zeit zu plaudern, hatte ich ein Exemplar des Brotkasten als Anschauungsobjekt mitgebracht.

Die Begeisterung war schon groß, als ich das Gerät nur aus der Tasche zog. Und als dann das bekannte Aufbauprozedere endlich abgeschlossen war – Netzteil, serielles Kabel zur 1541, … – konnte es losgehen. Der Beamer warf dank eines Signalwandlers den berühmten blauen Bildschirm an die Wand.

Ich führte ganz kurz vor, wie man mit dem C64 umgeht, wie man etwa das für Präsentationen häufig genutzte Programm PowerPoint geladen hätte: LOAD"POWERPOINT",8 und RUN. Als kleine Überraschung startete dann tatsächlich eine Folienslideshow – am Wochenende zuvor hatte ich mir nämlich schnell ein kleines Werkzeug für diesen Zweck zusammengebastelt; ganz einfach, noch nicht fehlerfrei, aber zweckmäßig.

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Die Anwendung besteht aus zwei Teilen, einem Editor und einem Player. Der Editor nutzt einfach den 40×25-Zeichen-Bildschirm, den man nach Herzenslust mit dem verzieren kann, was der C64-Zeichensatz hergibt. Mit der F1-Taste lässt sich die Rahmenfarbe einstellen, die F3-Taste erledigt dasselbe für den Hintergrund. Mit F7 wird eine Folie geladen, deren Namen man zuvor eingegeben hat, mit F8 kann sie gespeichert werden. Auf Diskette wird dabei auf drei Dateien zurückgegriffen, die nichts anderes sind als Abbilder des Bildschirmspeichers, des Farbspeichers und der Adressen 53280 und 53281.

Der Player lädt nacheinander die gewünschten Folien. Als kleiner Trick passiert das im Hintergrund; während ein Bild bereits angezeigt wird, lädt der C64 bereits den Inhalt des nächsten nach. Beim Wechsel durch Tastendruck wird dann einfach der Zeiger auf den Bildschirmspeicher verbogen und die Farbinformationen an die richtige Stelle kopiert. Und weiter geht es.

Das Programm ist wirklich nichts Besonderes, nur ein schnell heruntergetipptes Etwas in Basic und ein wenig Assembler für das Tempo. Seine Wirkung hat es aber nicht verfehlt: Die Zuschauer schienen zufrieden zu sein.

Es ist nun jeder Interessierte dazu eingeladen, die Idee aufzugreifen und mehr daraus zu machen. Warum nicht auch eigene Zeichensätze nutzen oder Bitmaps? Warum kein ordentlicher komfortabler Editor, der auch die flexible Steuerung der Folien erlaubt? Und falls jemand auf Schnickschnack steht, warum nicht gar Sounduntermalung, Blenden oder Spriteeffekte?

Happy Hacking!

Wer es ausprobieren möchte, besorgt sich beispielsweise einen Emulator wie VICE oder gleich ein komplettes Paket wie C64 Forever. Alternativ vielleicht doch lieber einen richtigen C64 und idealerweise noch ein Chameleon? Und dann braucht ihr noch das Programm/den Quelltext: „PowerPoint“ für den C64.

 

Let’s hang out for learning!

Seit einigen Tagen darf man Google+ testen. Und, wie fast zu erwarten war, wird recht viel Wirbel darum gemacht. Der Dienst macht einen aufgeräumten und guten ersten Eindruck, aber eigentlich ist es nur eine weitere Plattform für soziales Netzwerken im Internet, genau wie Facebook oder die VZ-Netze. Abwarten, was daraus wird. Eine Funktion finde ich allerdings besonders spannend: die Hangouts.

Ein Hangout ist erst einmal nichts weiter als eine Kombination aus Text und Videochat, zu dem man gezielt Bekannte aus seinen Circles oder auch öffentlich einladen kann. Circles sind frei und sehr einfach definierbare Bekanntenkreise, die sich individuell ansprechen lassen. Bis zu zehn Teilnehmer sind wohl in einem Hangout möglich. Gleichzeitig zum Quatschen kann man aber auch zusammen Videos auf YouTube schauen. Das sieht etwa so aus wie auf dem folgenden Bildschirmfoto (mangels weiterer Teilnehmer gerade nur mit der Webcam-Aufnahme von mir und reisebedingt auch nur in schmaler Bildschirmauflösung eines Netbooks).

Google+ Hangout mit Chatfenster und YouTube-Video

Google+ Hangout mit Chatfenster und YouTube-Video

Mich bringt das auf Ideen rund um das Thema Lernen:

  • Ich möchte mir einen Vortrag oder eine Vorlesung anschauen, die auf YouTube zu finden ist. Ich kann dann einfach spontan (oder geplant) Leute dazu einladen, mitzuschauen und mit mir darüber zu diskutieren. Wenn ich als Lehrender selbst Videos zur Vorbereitung auf Veranstaltungen anbiete, kann ich natürlich auch vorschlagen, dass sich Lernende online zum gemeinsamen Anschauen treffen, wenn es im echten Leben nicht hinhauen sollte.
  • Wenn YouTube irgendwann einmal die Live-Streaming-Option auf breiterer Front verfügbar macht, könnte man auf dieselbe Weise auch zusammen Konferenzen oder andere Veranstaltungen aus der Ferne besuchen.
  • Jemand möchte über das Web einen Kurs oder Ähnliches anbieten, manch einer nutzt dafür bisher Skype. Vergleichbare Möglichkeiten bekommt man auch mit den Hangouts von Google+, kann aber zusätzlich unkompliziert Videos einspielen.

Keine großen Ideen, und natürlich gibt es für solche Szenarien auch professionelle Programme, die dafür besser geeignet sind (vielleicht auch bald über Facebook) – aber über Google+ sind solche Funktionen grundsätzlich sofort und für jedermann kostenfrei verfügbar. Über die weiteren Möglichkeiten der Plattform kann man vielleicht gleich weitere Dinge anknüpfen.

Müsste man sicher genauer durchdenken und in der Praxis erproben, aber warum nicht? Hätte wirklich Lust dazu, allerdings eigentlich keine Zeit. Also, wer macht das für mich und berichtet?

BetriebswirtschaftsLEHRE 2.0

Unter dem Schlagwort Enterprise 2.0 wird gerade viel diskutiert und geforscht: Was bedeuten soziale Medien für Unternehmen? Lassen sich innerbetriebliche Strukturen und Prozesse damit verbessern? Wie ändert sich die Unternehmenskommunikation nach außen? Oder vielleicht: Warum ändert sie sich nicht? Brauchen Unternehmen einen Chief Listening Officer, damit den Kunden auch mal wirklich zugehört wird (Anleihe bei Gerald Fricke)?

Darum soll es in diesem Blogbeitrag NICHT gehen :-) Aber vielleicht kann man dieses ominöse Web 2.0 ja auch gewinnbringend in der Hochschullehre einsetzen, speziell in betriebswirtschaftlichen Fächern: Alexander Perl und ich haben dazu Erfahrungen gesammelt, die wir am 29.07. in einem Workshop mit Interessierten teilen werden. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass wir die Außenwelt an der einen oder anderen Stelle auch direkt einbinden können – falls ihr euch also den Termin vormerken möchtet ;-)